GIMP Workshop - Teil 1

Von Pawel Deska

Inhalt

    1. Doku im Internet
    2. Die wichtigsten Bildformate
    3. Die wichtigsten Begriffe
    4. Grafikformate in Beispielen
    5. Webgrafikformate im Vergleich
    6. Fazit

1. Doku im Internet

Während der Recherchen im Internet habe ich folgende Quellen gefunden, die sich auf Tutorials und Workshops in deutscher Sprache beziehen:

2. Die wichtigsten Bildformate

Für alle Neulinge ist es sehr verwirrend, wenn es um die verschiedenen Bildformate geht. Die Regel ist aber ganz einfach:

Um ein Bild abzuspeichern, wird das programmeigene Format verwendet, z.B. für Corel Photo Point CPT, für Photoshop PSD und für GIMP eben XCP. Erst wenn das Bild fertig ist und wir wissen, wofür wir das Bild verwenden, exportieren wir das Bild in ein anderes Format.

Welches Format für welche Anwendung das beste ist, kann man leider nicht so pauschal sagen. Ich werde gleich versuchen, ein paar Richtlinien aufzuzeigen. Zuerst aber ein paar Informationen über die wichtigsten Bildformate.

xcf GIMP-spezifisches Format

Format für GIMP-Bilder. Wenn wir unsere Arbeit in diesem Format speichern, werden unter anderem folgende Zusatzinformationen mitgespeichert:

Man sollte ein bearbeitetes Bild immer im xcf-Format archivieren. Nur so kann man sicher sein, dass man das originale Rohmaterial mit allen Zusatzinformationen archiviert hat. Wenn man um den Festplattenplatz besorgt ist, kann man in diesem Fall auf das (verlustfrei) komprimierte Format xcf.gz setzen.

jpg, jpe, jpeg Joint Photografic Experts Group

Dies ist das (im Allgemeinen) bevorzugte Austauschformat für Fotos, bei dem viel Wert auf eine kleine Dateigröße gelegt wird. Das Format kann von praktisch allen Programmen geöffnet werden. Es eignet sich besonders für Bilder auf Webseiten, die viele verschiedene Farben benutzen (z.B. bei fließenden Übergängen). JPEG kennt Farbtiefen bis 24 Bit, kann also bis zu 16,7 Millionen Farben darstellen.

Die von JPEG verwendete Kompression ist ?verlustbehaftet?. Nur dadurch lassen sich die hohen Kompressionsraten von JPEG erzielen. Das bedeutet aber auch, daß das in JPEG gespeicherte Bild nicht ganz dem Originalbild entspricht. Man nimmt also eine Verschlechterung der Bildqualität in Kauf. Daher sollte man Bilder, die man noch bearbeiten will, nie im JPEG-Format speichern. Leider tun digitale Kameras genau das; es wäre aber viel sinnvoller, wenn die Kameras Bilder mit verlustfreier Kompression speichern würden.

gif Graphics Interchange Format

Dieses Format ist besonders für Internetseiten geeignet, allerdings nur für Bilder mit überwiegend einheitlichen Farbflächen wie z.B. Buttons, Logos mit wenig Farbverläufen und ähnlichem. Mit GIF kann man Animationen erzeugen; Bilder im GIF-Format kann man mit fast allen Programmen öffnen. GIF hat zahlreiche Nachteile, so kennt GIF kennt nur 256 Farben (8 Bit Farbtiefe), wobei eine Farbe für die Transparenz reserviert ist. Außerdem werden GIF-Bilder immer mit Kompression gespeichert, der Kompressionsalgorithmus war jedoch in einigen Ländern mit Patenten behaftet und ist es in einigen Ländern immer noch. Verwenden Sie PNG statt GIF, wo immer es möglich ist.

png Portable Network Graphics

PGN ist ein neu entwickeltes Format, das alle Nachteile von GIF beseitigt. Leider kommen nicht alle Browser mit diesem Format zurecht, d.h. jeder Browser zeigt die Bilder (besonders die Transparenz) anders an. Unter http:"//www.w3.org/Graphics/PNG/inline-alpha-table" gibt es einen Test, mit dem man prüfen kann, wie der eigene Browser die Alpha-Kanäle von PNG interpretiert.

Vorteile: 16,7 Millionen Farben, verlustfreie Kompression, kennt Transparenz, kann Zusatzinfos mitspeichern und ist plattformunabhängig.

tif, tiff Tagged Image File Format

Ein Format für hochwertige Grafiken, das von fast allen Grafikbearbeitungsprogrammen unterstützt wird. Normalerweise wird TIFF im professionellem Einsatz verwendet, z.B. als fertiges Bild für die Druckerei. Eine Variante von TIFF wird für Telefax verwendet. Nachteil: Bilder in diesem Format sind sehr groß und sind somit für das Internet nicht geeignet, auch weil kein Browser das Format lesen kann.

3. Die wichtigsten Begriffe

Auflösung - unter Auflösung versteht man die Anzahl von Bildpunkten, die ein System darstellen (Monitor, Drucker), bzw.auslesen kann (Scanner, Digitalkamera, ...). Wen man z.B. Bildschirmauflösung sagt, dann ist gemeint die Anzahl der Pixel, die in horizontaler und vertikaler Richtung auf der Fläche des Monitors dargestellt werden, z.B. 800x600 Bildpunkte, 1024x768, ... Beim Drucker bezeichnet die Auflösung die Zahl der Punkte, die pro Einheit dargestellt werden können. Als Maßeinheit wird die Einheit dpi verwendet.

dpi dots per inch
Anzahl von Punkten, die pro Zoll dargestellt oder gedruckt werden können. Mit dpi wird auch die Auflösung von Bildern gemessen. Fürs Internet ist Standard-Auflösung 72 dpi, fürs Drucken ab 150 dpi (Schnelldruck), und ab 300 dpi für normale Ausdrucke.

px picture element
Das kleinste Element der Darstellung auf einem Bildschirm. Die Anzahl der auf dem Bildschirm dargestellbaren Bildpunkte ist die Auflösung. Ein px kann verschiedene Zustände haben, die man als Farbtiefe bezeichnet:

Das menschliche Auge kann ca. einhundert verschiedene Farben mit je ca. 600.000 Abstufungen unterscheiden. Die TrueColor-Darstellung reicht also für die reale Farbdarstellung, ist aber nicht perfekt.

LZW ein Kompressionsverfahren, das patentiert ist. Dieses Kompressionsverfahren verwenden GIF sowie TIFF und das ist der größte Nachteil von beiden Formaten. Hier können wir natürlich unsere Stimme gegen die EU-Entscheidung über die Software-Patente abgeben.

4. Grafikformate in Beispielen

Ich habe zwei Bilder vorbereitet. Die Bilder als Original kann man hier sehen und als xcf GIMP-Orginal bzw. als TIFF-Austauschformat laden. Weiter habe ich die Bilder als JPEG, PNG und GIF abgespeichert. Als nächstes habe ich die Bilder geöffnet und die Ansicht auf 700% vergrößert. Ich versuchte, den selben Ausschnitt zu wählen und habe davon einen Screenshot gemacht. Alle JPEG-Grafiken hier sind mit 75% komprimiert, die PNG-Grafiken sind mit der Komprimierungsstufe 6 abgespeichert, alle TIFF sind unkomprimiert (TIFF hat zwar eine sehr gute, verlustfreie Komprimierungsmethode LZW, die GIMP wegen Patenten aber nicht nutzen kann).

Test1-f
Ein Foto "test1f", als jpg;
150x150px, Auflösung 72dpi, 6.5 kB groß
Bild1-gif
Ein Testbild "test1b", als gif;
150x150px, Auflösung 72dpi, 1.6 kB groß
als xcf 68,4 kB groß
als tif 90,3 kB groß
als gif 21,9 kB groß
als png 55,0 kB groß
als xcf 8,6 kB groß
als tif 67,8 kB groß
als jpg 5,2 kB groß
als png 8,5 kB groß

5. Webgrafikformate im Vergleich

Als erstes vergleichen wir ein Foto. Von links: JPEG, PNG, GIF. Wenn man die Qualität betrachtet, kann man sehen, daß JPEG am besten und GIF am schlechtesten abgeschnitten hat. Bei GIF sind die Artefakte sehr gut sichtbar und die Datei ist leider relativ groß. Bei JPEG sowie bei PNG ist der Verlauf der Bildpunkte fließender. Leider ist die PNG-Datei auch relativ groß. Zwar erkennt man auf dem JPEG-Bild, daß die Farben verschwommen sind, (das entsteht durch die Kompression), das ist aber nur sichtbar in der Vergrößerung. Wenn das Bild aber in normaler Größe betrachtet wird, ist das für das menschliche Auge kaum erkennbar und das ist der große Vorteil von JPEG.

Vergleich

Anders sieht es in diesem Beispiel aus. Von links: GIF, PNG, JPEG. Hier haben wir nur wenige Farben, die in großen Flächen auftreten. Die kleinste Datenmenge bringt GIF mit, dicht gefolgt von JPEG und PNG, die fast gleich groß sind. JPEG bringt hier eine kleine "Überraschung" mit. Die Kanten werden nicht klar dargestellt, man sieht deutliche Artefakte. Nur GIF und PNG zeigen scharfe Kanten und klare Grenzen zwischen den Farben.

Vergleich

Ich habe hier absichtlich die Reihenfolge getauscht, um zu zeigen, daß das erste bzw. zweite Bild in der Reihe die beste Wahl ist. Und wie oben gesagt, alle Bilder kann man herunterladen und persönlich in noch höherer Vergrößerung betrachten. Bitte berücksichtigen Sie, daß ich mir hier keine Mühe um die Qualität der Bilder gemacht habe, mir ging es nur um das Prinzip.

6. Fazit

Für Grafiken mit vielen Farben (z.B. Fotos) verwendet man meistens JPEG, für Grafiken mit wenig Farben (bis maximal 256) eher PNG oder GIF. Nur wenn man absolut keinen Qualitätsverlust hinnehmen will, sollte man zu TIFF greifen. Welches Format man benutzt, sollte man im konkreten Fall ausprobieren. Manche benutzen für alles PNG, weil das Format frei von jeglichen Patenten ist. Andere benutzen lieber GIF oder JPEG, weil sie sicher gehen wollen, dass ihre Web-Grafiken in allen Browsern einigermaßen gleich aussehen.

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